Wir haben wieder Verstärung bekommen, Christiane Hauser und Philipp Schrögel sind seit Anfang 2016 bei uns und werden ein neues Forschungsprojekt der Abteilung unterstützen. Was ihre Aufgaben sind und für welche Themen aus der Wissenschaftskommunikation sie sich sonst noch interessieren, erzählen sie hier im Blog.

3 Fragen an Christiane Hauser

Wie bist du zur Wissenschaftskommunikation gekommen?

Ich habe Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und dann einige Jahre im Bereich Technikfolgenabschätzung gearbeitet. Dabei hat mich besonders die Sicht der Öffentlichkeit auf (neue) wissenschaftliche und technologische Entwicklungen interessiert. Wie gelangen Informationen über Forschung und Entwicklung zu den Bürgern und Bürgerinnen? Welche Möglichkeiten gibt es, frühzeitig die „Stimme der Öffentlichkeit“ in Technologieentwicklungsprozesse einzubeziehen? Wie entstehen positive und negative Meinungen zu neuen Technologien? Wissenschaftskommunikation ist für alle beschriebenen Fragen essenziell. Ohne sie erfahren Menschen i.d.R. nichts über Wissenschaft und Technik. Für mich lag daher die eingehende Beschäftigung mit Wissenschaftskommunikation und den damit verbundenen Mechanismen nahe.

An welchen (Forschungs-)Projekten arbeitest du hier in der Abteilung?

Christiane Hauser
Christiane Hauser

Ich arbeite gemeinsam mit Philipp Niemann und Philipp Schrögel sowie Mitarbeitenden des NaWik im gerade angelaufenen Projekt „Science In Presentations“ zu unterschiedlichen Formen der Wissenschaftspräsentation, das von der Klaus Tschira Stiftung gefördert wird. Dabei ist es unser Ziel, zunächst möglichst viele unterschiedliche Möglichkeiten der Präsentation von Wissenschaft für die Öffentlichkeit durch die Wissenschaftler selbst zu finden und zu beschreiben, um daraus eine Art „Landkarte“ zu machen. In einem zweiten Schritt wollen wir dann untersuchen, wie Nutzer und Nutzerinnen auf ausgewählte Präsentationsformen reagieren, welche Formen der Wissensvermittlung gut und welche eher nicht so gut funktionieren. Daraus ergeben sich hoffentlich dann auch Empfehlungen für Forschende, wie es gelingen kann, Wissenschaft und Forschung angemessen zu präsentieren.

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt auf der Betrachtung der Akteure, die Wissenschaftskommunikation betreiben. In einem weiten Verständnis von Wissenschaftskommunikation sind das neben den Wissenschaftskommunikatoren auch die Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten. Aktuell erstelle ich zusammen mit Annette Leßmöllmann und Thorsten Schwetje einen umfangreichen Fragebogen, der detailliert die Situation der Hochschulkommunikatoren erfassen soll und in Kooperation mit dem Bundesverband für Hochschulkommunikation entsteht. Das ist für uns ein erster empirischer Einstieg in dieses Forschungsfeld, dem sich weitere, auch qualitative Untersuchungen anschließen sollen. In diesem Bereich ist auch meine Promotion angesiedelt.

Was sind derzeit deine wichtigsten Themen in der Lehre?

Ich arbeite vor allem in den beiden oben genannten Projekten. Da mir die Vermittlung sowohl von Inhalten als auch von Forschungsmethoden aber sehr am Herzen liegt, habe ich im laufenden Wintersemester zusammen mit Annette Leßmöllmann ein Forschungsseminar für Bachelorstudierende angeboten, in dem es um die Erforschung von Hochschulkommunikation ging. Die Studierenden hatten die Möglichkeit, in Projektteams ein Forschungsthema ihrer Wahl von der Entwicklung der Forschungsfrage über die empirische Umsetzung bis hin zur Aufarbeitung der Ergebnisse zu bearbeiten. Daraus haben sich viele spannenden und neue Erkenntnisse ergeben, die auch in die zukünftigen Arbeiten der Abteilung einfließen werden. In dieser Art soll es in Zukunft weitere Seminare geben, auch im Masterstudiengang.

3 Fragen an Philipp Schrögel

Wie bist du zur Wissenschaftskommunikation gekommen?

Auf der praktischen Seite war meine letzte Physik-Konferenz ein Schlüsselmoment. Ich hatte erwartet, nur in einer kleinen Doktoranden-Session vorzutragen und deswegen meinen Vortrag etwas lockerer und innovativer gestaltet. Dann stand ich auf einmal vor dem ganzen Plenum, habe meinen Vortrag aber trotzdem so gezeigt und prompt einen „Best Presentation Award“ bekommen. Das hat dann ganz praktisch Lust auf mehr gemacht! Aber auch akademisch ging es weiter. Nach dem Physikstudium habe ich einen Public Policy Master in den USA angeschlossen, weil mich Wissenschaftspolitik und die Rolle der Wissenschaft in der Gesellschaft besonderes interessieren. Dort hatte ich die Gelegenheit, in einem Forschungsprojekt mit Dietram Scheufele zu arbeiten. Das hat mich zu meinen jetzigen Hauptinteressen Partizipation und Wissenschaftskommunikation gebracht hat.

Philipp Schrögel
Philipp Schrögel

An welchen (Forschungs-)Projekten arbeitest du hier in der Abteilung?

Ich werde gemeinsam mit Philipp Niemann und Christiane Hauser im Projekt „Science In Presentations“ forschen (s.o.). Dabei wollen wir uns die verschiedensten Präsentationsformen anschauen und typologisieren und dann eine Auswahl vertiefter auf ihre Wirkung und Rezeption hin untersuchen. Dabei werden wir auch eng mit dem NaWik zusammenarbeiten und gezielt verschiedene Präsentationsvarianten testen.

Was sind derzeit deine wichtigsten Themen in der Lehre? (bzw. wenn keine Lehre bei WMK geplant ist: Welche Themen aus dem Feld Wissenschaftskommunikation beschäftigen dich sonst noch?)

Im Moment habe ich noch keine Lehre bei WMK geplant, aber mal sehen, was die Zukunft bringt. Lust hätte ich auf jeden Fall! Da ich aber nur mit einer halben Stelle im Projekt einsteige, werde ich weiterhin auch als freiberuflicher Wissenschaftskommunikator arbeiten. Daneben organisiere ich auch noch die Science Slams in Karlsruhe, Erlangen und Nürnberg und lehre an der Universität Erlangen-Nürnberg. Inhaltlich interessieren mich besonderes Dialog/Partizipation und Citizen Science, die Verbindung von Kunst und Wissenschaftskommunikation (zum Beispiel in Comics oder als Science Street Art) und Serious Gaming.

Neue Mitarbeiter: Christiane Hauser und Philipp Schrögel

Ein Kommentar zu „Neue Mitarbeiter: Christiane Hauser und Philipp Schrögel

  • 24. Februar 2016 um 16:06 Uhr
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    3 +7: die drei Fragen sind der erste Einstieg, wer mehr wissen will – ich biete für die nächsten 7 Tage ein AMA (ask me anything) an. Einfach einen Kommentar hinterlassen und ich antworte 🙂

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