Mitschnitt des Vortrag von Dr. Thomas Metten im Rahmen unserer Ringvorlesung „Wissenschaftskommunikation erforschen“. Thomas Metten gab unter dem Titel „Wissenstransfer oder Wissenstransformation?“ am 12. Februar 2015 einen Einblick in kulturwissenschaftliche Perspektiven auf Wissenschaftskommunikation:

Der Vortrag beginnt mit einem kurzen Überblick über die Entwicklung der Wissenschaftskommunikationsforschung in der Linguistik. Anschließend daran wird der Fokus auf die Auseinandersetzung mit der Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen der Wissenschaftskommunikation gelegt. Als zentral hat sich hier die Frage erwiesen, inwiefern tatsächlich von einem Wissenstransfer gesprochen werden kann oder ob es sich nicht um eine Transformation von Wissen handelt. Ziel des Vortrags ist es dahingehend jedoch nicht, die Frage nach der Vermittelbarkeit prinzipiell zu beantworten – vielmehr werden die Prämissen einer solchen Fragestellung in den Blick gerückt und befragt. Dahingehend wird hervorgehoben, dass zahlreiche Untersuchungen von Wissenschaftskommunikation über weite Teile durch die Annahme bestimmt sind, dass Wissenschaft und Öffentlichkeit zwei voneinander getrennte gesellschaftliche Bereiche darstellen. In kritischer Auseinandersetzung mit einem solchen Zwei-Welten-Modell der Wissenschaftskommunikation werden sodann einige Überlegungen zu einem anderen Modell vorgestellt, das die tatsächliche Pluralität der kommunikativen Prozesse erfassbar werden lässt und die einfache Unterscheidung von Wissenschaft und Öffentlichkeit unterläuft. Auf diese Weise wird eine kulturwissenschaftliche Perspektive auf Wissenschaftskommunikation gewonnen.

Zur Person

Thomas Metten studierte Germanistik, Philosophie und Kunstwissenschaft an der Universität Koblenz-Landau. 2009 promovierte er mit einer Arbeit zu dem Thema „Wissensvermittlung als ästhetische Erfahrung”. Seit dem Wintersemester 2013/2014 vertritt er die Professur für Wissenschaftskommunikation und Wissenschaftsjournalismus am Institut für Germanistik des KIT in Karlsruhe. Er ist zudem Mitglied des Forschungsnetzwerks „Sprache und Wissen” (Heidelberg) und war über viele Jahre als freier Journalist sowie als Referent für Öffentlichkeitsarbeit tätig. Zuletzt ist von ihm erschienen: Kulturwissenschaftliche Linguistik. Entwurf einer Medientheorie der Verständigung, Boston/New York: de Gruyter, 2014.

Folien

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#wmklauscht: Thomas Metten – „Wissenstransfer oder Wissenstransformation?“

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