Kommunikation ist immer mehr als Sprache oder Text. Das gilt für Face-to-Face-Kommunikation ebenso wie für medienbasierte Kommunikation. Beide sind nicht mono-modal sondern multi-modal. Neben der Sprache werden für die Umsetzung der jeweiligen kommunikativen Absichten auch eine ganz Reihe anderer Kommunikationsmodi eingesetzt: in der gesprochenen Kommunikation Gesten, Intonation, Mimik und Zeigehandlungen, in der medienbasierten Kommunikation Fotos, Grafiken Videos, Audiobeiträge, Typografie, Farbe, Design und Layout.

Die Kommunikationsforschung sowie die Linguistik haben bislang die Modi Text und gesprochene Sprache verabsolutiert und dabei die übrigen Modi vernachlässigt. Gerade die Geschichte der Wissenschafts-Kommunikation zeigt, dass sie schon frühzeitig die Effizienz und Nützlichkeit anderer, insbesondere visueller Modi erkannt und eingesetzt hat. Das gilt nicht nur für die Wissensvermittlung, sondern auch für die wissenschaftliche Praxis selbst, in der bildgebende Verfahren längstens auch zu Erkenntnismitteln geworden sind. In dem Vortrag soll ein Konzept der Multimodalität eingeführt und auf die Analyse der Wissenschaftskommunikation übertragen werden.

Zur Person

Prof. Dr. Hans-Jürgen Bucher, Jg. 1953, studierte Germanistik und Sportwissenschaft an der Universität Tübingen. Er arbeitete als Zeitungs- und Radiojournalist und war in der Journalistenausbildung tätig. Nach Lehrtätigkeiten an den Universitäten Tübingen, Augsburg und Leipzig ist er seit 1997 Professor für Medienwissenschaft an der Universität Trier. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Qualitative Rezeptions- und Medienforschung (inkl. Eyetracking-Forschung), Internet- und Journalismusforschung, Multimodalitätsforschung in mediengattungsübergreifender und interkultureller Perspektive, Wissenschaftskommunikation, Politische Kommunikation. Größere Forschungsprojekt: „Das Internet in der VR China“; „Netzwerkkommunikation im Internet“ (beide gefördert von DFG), „Wissenschaftliche Präsentationen – Textualität, Struktur und Rezeption“ im Projekt-Verbund „Interactive Science“ (gefördert von der VW-Stiftung) „Multimedia-Journalismus“ (gefördert: Nikolaus Koch Stiftung), „Soziale Medien und Politische Öffentlichkeit“ und diverse Blickaufzeichnungsstudie zu Print- und Online-Medien sowie Werbefilmen.

Folien

[pdf-embedder url=“http://wmk-blog.de/wp-content/uploads/2015/03/Bucher-Multimodalitat-in-der-Wissenschaftskommunikation-Endfassung-Folien.pdf“]

Tweets

#wmklauscht: Hans-Jürgen Bucher – „Multimodalität in der Wissenschaftskommunikation. Theorien, Methoden, Befunde aus medienwissenschaftlicher Sicht“
Markiert in:         

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert