Markus Lehmkuhl ist seit 1. September Professor für Wissenschaftskommunikation in digitalen Medien in unserer Abteilung. In den vergangenen Semestern hat er uns bereits als Vertretungsprofessor unterstützt. In den „3 Fragen“ erzählt er uns, welche Themen ihn in Forschung und Lehre beschäftigen und wie er überhaupt in der Wissenschaftskommunikation „gelandet“ ist.

Wie bist du zur Wissenschaftskommunikation gekommen?

Markus LehmkuhlIch habe Biologie und Journalistik an der TU Dortmund studiert, ulkigerweise eigentlich nicht mit der Absicht, Wissenschaftsjournalismus zu machen, ich habe Biologie vor allem deshalb studiert, weil ich auf einem Altsprachen Gymnasium war. Und da war die Biologie, waren die Naturwissenschaften allgemein, eher ein Stiefkind. Ich wollte einfach ein bisschen mehr Ahnung haben von Bio, deswegen habe ich das studiert. In die Wissenschaftskommunikation bin ich dann eher zufällig gekommen. Winfried Göpfert in Berlin brauchte 2000 dringend jemanden für die Radioausbildung in seinem Zusatzstudiengang Wissenschaftsjournalismus, der in den 1990er Jahren gegründet worden war und der sich an Postgraduierte Sozial- und Naturwissenschaftler richtete. Weil ich lange Freier beim WDR Radio in Köln war – wo ich auch volontiert habe – und weil ich gerade meinen Redakteursjob bei der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung verloren hatte… da habe ich gesagt: Okay, super, auf nach Berlin. So bin ich in die WK gekommen.

An welchen (Forschungs-)Projekten arbeitest du hier in der Abteilung?

Derzeit arbeite ich unter anderem an drei Online-Tools für den Einsatz in der Wissenschaftskommunikation, und zwar in Kooperation mit dem Science Media Center in Köln. Das erste haben wir Expert Explorer genannt, das ist eine Webapplikation, die es zum Beispiel Journalisten ermöglicht, relativ schnell Namen und Adressen von wissenschaftlichen Experten zu finden. Das zweite ist ein ResearchExplorer, der so etwas wie grafische Karten von Forschungsgebieten erzeugt, die ja häufig schwer zu überschauen sind. Und das dritte ist ein ConsensusExplorer, eine relativ komplizierte Applikation, mit deren Hilfe man relativ schnell ermitteln kann, ob es innerhalb eines wissenschaftlichen Fachgebietes einen Konsens zu ausgewählten Fragen gibt. Wir haben zum Beispiel in einem Testlauf etwa 2500 Biomediziner gefragt, für wie realistisch sie die Annahme halten, dass Antibiotika-Resistenzen im Jahr 2050 10 Millionen Opfer fordern werden. Das war eine Zahl, die durch eine britische Wissenschaftlerkommission öffentlich gemacht wurde. Ergebnis: Es gibt einen Konsens unter den Experten. Das ist eine Phantasiezahl!

Was sind derzeit deine wichtigsten Themen in der Lehre?

Da tue ich mich schwer, eines herauszuheben, ich mache ja sehr viele Themen. Ich habe aber ein Lieblingsthema: Und das ist der Wissenschaftsjournalismus. Den versuche ich den Studierenden nahezubringen.

3 Fragen an Markus Lehmkuhl

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